Laaange, laaaange vor unserer Zeit, im antiken Babylon, als die Zauberer feststellen mussten, dass ihnen ein neuer Feind gegenüber stand, versuchten sie eine Lösung zu finden, wie man die neuartigen menschlichen Wölfe denn eigentlich erkennen könnte, wenn sie nicht verwandelt waren.
Geschichte der
Werwölfe &&
Zauberer
Diese "neue Spezies", die man damals
Lycanthropen nannte, tötete Massen von Zauberern, Kinder und Erwachsene, und die Zauberer fürchteten um ihre Existenz. So schloss sich eine Gruppe der mächtigsten Zauberer seinerzeit zusammen um die Plage der Wölfe zu vernichten. Sie beschlossen erstmal alle Wölfe "sichtbar" zu machen um unnötige Morde an Unschuldigen zu verhindern. So schloss sich ein ganzes Kabinett von fähigen Zauberern zusammen und schickten an Neumond, eine Schwäche, die sie bereits herausgefunden hatten, einen Fluch durch Babylon, der sich an die Stadt sowie Händler und Reisende heftete um den Fluch in die Welt zu tragen, auf dass jeder Werwolf "gebranntmarkt" werde.
Bestimmt starben einige nachdem sie einen solch mächtigen Fluch losschickten.
So spürte jeder Wolf Babylons in dieser Nacht, dass etwas aus ihrer Schulter erschien. Sie hielten es für eine Epidemie, denn wenige Tage später kamen Wölfe aus anderen Städten und Stämmen und berichteten, dass sie urplötzlich von einer Fremden Krankheit heimgesucht wurden. Man wartete auf die ersten Symptome, die ersten Toten, doch nicht passierte. Die Wölfe, die Angst hatten sich zu verwandeln, lebten 16 Tage in Angst, dass ihre gesamte Spezies nun aussterben werde. Am Tage bevor Vollmond fand einer der Wölfe jedoch heraus, dass die Zauberer schuld waren. Es war ein Rudelführer aus Kish, weshalb sie ihn auch Kish nannten, der für die Hoffnung seiner Artgenossen kämpfte. Er ging zu den anderen Wölfen, die auf ihre jähes Ende warteten, und teilte ihnen mit, was er herausgefunden hatte. So machten sich die Wölfe auf einen Angriff - mit Kish als Anführer, der das Versteck der Zauberer entdeckt hatte. Die Wölfe sammelten Kräfte und brachten ihre Kinder in Sicherheit, die älteren jugendlichen Wölfe, die sich noch nicht verwandelt hatten, sollten auf die jüngeren aufpassen. Doch Kish hatte zwei Söhne - Zwillinge - bei denen er sich sicher, dass sie sich an diesem Vollmond verwandeln würden. Seine ganze Hoffnung lag in dem jüngeren der beiden, der das Mal nicht hatte, da Kish glaubte er sei immun gegen den Fluch der Zauberer.
So überraschten die Werwölfe die Zauberer zur Dämmerungszeit in ihrem Versteck und griffen an. Die Magier wussten, dass sie schnell was unternehmen mussten, denn, wenn es einmal Nacht geworden war, wären die ganzen Werwölfe in der Nacht des Vollmondes ein Übermachtiger Gegner. Die Wölfe, die spürten, dass der weiße Himmelskörper nach ihnen rief, taten die Wölfe so, als ob sie sich zurückziehen würden. Die Magier glaubten schon, sie hätten gewonnen, doch ein sehr alter und weiser Zauberer namens Utu bemerkte den Trick der Wölfe und versuchte seine Freunde und Art zu warnen, doch durch das Treiben des Kampfes blieben seine Rufe ungehört. So schnappte er sich den jüngeren Sohn Kishs und drohte ihn mit einem Dolch zu durchbohren, sollten sie Wölfe nicht kapitulieren. Kish fing darauf hin nur an zu lachen und verwandelte sich, wie alle anderen Wölfe auch - außer der Geisel Utus, der Jüngere, der auf den Namen Nanna hörte. Der Ältere Sohn wollte seinem Bruder zur Hilfe eilen, doch der alte Utu war gerissen und versetzte dem älteren Sohn einen Hieb in die Brust, der blind vor Wut auf Utu losgegangen war. Utu hatte gesehen, dass Nanna das Mal nicht trug und wusste, dass er sich nie verwandeln würde, so verschonte er das Leben des menschlichen Jungens. Ein erbitterter Kampf brach aus und als Kish seinen schwer verletzten älteren Sohn erblickte, der bereits im sterben lag, schwor er Rache an Utu und jedem Magier, der existierte. Doch Utu, der Mitleid mit Nanna verspürte, da er nie wieder zu seiner Familie zurückkehren konnte, da sie ja nun herausfinden würden, dass er kein Werwolf war, hatte den von einem Schwerthieb getroffenen bewusstlosen Nanna weggetragen, begann seine Wunden zu heilen und sprach einen Zauber aus um sein Gedächtnis zu löschen, da Utu fürchtete, dass er ihn angreifen würde, wenn er aufwachte.
So brach der Morgen an und beide Parteien hatte viele Tote und schwer Verletzte zu beklagen. Die Werwölfe flüchteten und rannten zu dem versteck ihrer Kinder. Dort bemerkte sie, dass ihre Male verschwunden waren. Und in der vergangenen Nacht hatten sich ebenfalls drei Kinder das erste Mal verwandelt und auch ihr Mal war verschwunden. Das Mädchen, dem das Mal jedoch fehlte hatte sich nicht verwandelt - und sie war die älteste gewesen. Der angeschlagene Kish verstand nun, was die Male bedeuteten und bereute nun was er getan hatte, dass er beide Söhne ins Messer hat laufen lassen. Nun war sein menschlicher Sohn fort und der andere war schwer verwundet und man wusste nicht, ob er überleben würde.
So gingen die Jahre ins Land und ein erbitterter Krieg brach aus.
Der Ältere, der auf den Namen Amar-Sin hörte, wurde zu einem großen und starken Rudelführer, den selbst die Wölfe fürchteten. Nanna hingegen wuchs bei Utu auf, den er als Vater ansah. Er lernte von ihm, wie man Magie benutzte und die Runen verstand.
Eines Nachts griffen die Wölfe unter Amar-Sins Führung das Lager an, in dem Nanna das Oberhaupt war. So begegneten sich die beiden Brüder auf dem Schlachtfeld wieder im glauben sie seien Feinde.
Doch plötzlich beginnt die Magie des alten Utu zu versagen und er erkennt seinen Bruder wieder. Kurz darauf erkennt auch Amar-Sin seinen Verwandten und hört auf zu kämpfen. Alle anderen hörten ebenfalls auf, als sie sahen, dass die beiden Anführer aus Kämpfen einstellten.
So setzten sich die Brüder zusammen und diskutierten lange und ausgiebig über das Unrecht, dass beiden Parteien geschehen war und beschlossen Frieden zu schließen. Dekaden vergingen und dieser Frieden wurde immer stärker. Heute sind die beiden Arten eng befreundet - auch wenn man das natürlich nicht für jeden sagen kann... Doch das Mal, das an jeden Arm eines Werwolfkindes erscheint, erinnert an das Bündnis, dass man vor vielen Jahrtausenden geschlossen hatte.
