Tortuga

Wasser. Wässeriges Wasser. Nichts als Wasser.
Auf einer kleinen Nussschale von Boot, mitten im Nirgendwo, paddelt ein gestandener Pirat vor sich hin.
Ein Captain um genau zu sein. Ein Captain OHNE Schiff.
Doch was ist ein Captain ohne Schiff? Ein einfacher Pirat.
Doch bei diesem Piraten war dem nicht so. Auch ohne Schiff, ließ er sich gerne Captain nennen.
Also, genaugenommen, hatte er ja ein Schiff. Nur... war es gerade... weg. Irgendwo. Mit Mann und Maus ähhh... weg.
Doch das tat im Moment nichts zur Sache. Wenn Jack eines weiß, dann, dass sein Schiff bei zeiten zu ihm kommen wird. Bei zeiten.
Denn was ist ein Schiff ohne Kurs? Eine übergroße Schaluppe, die auf dem Meer vor sich hin tümpelt.
Dann war das kleine Boot ja fast schon eine Armada. Eine Einmann-Armada. Den Jack hatte sowohl Karte als auch Kompass. Wie gesagt, das Schiff würde früh genug kommen.
Wie hatte ein Weibsbild von Pirat ihm einmal gesagt?
"Es wird der Moment kommen, indem du das richtige tun wirst".
Ja, diese Momente kamen häufig. Das hatte er der Missy auch unmissverständlich klar gemacht.

Der Schwarzhaarige holte einen kleinen schwarzen Gegenstand heraus.
Er strich über den Lapizlazuli-Stein, der oben eingelassen war und öffnete das Kästchen. Der Kompass, der sich im Kästchen befand drehte sich eine weile und verweilte beim gewünschten Ziel. Und das war nicht Norden. Nein, der schwarze Zeiger peilte ein anderes Zeil ein. Jacks größtes Begehren!
Groß war der Schreck, als die Kompassnadel auf Jack zeigte - oder eher hinter ihn. War nicht eben noch-?
Super.
Jack Sparrow nahm beide Paddel in die Hand und drehte das kleine Bott in die Richtung der Kompassnadel. Ohne Rum würde die ganze Fahrt für die Katz sein. Er brauchte ein Schiff! Oder ein Bott, das ein paar Liter Rum tragen konnte.
So fuhr der Mann seinem größten Begehren hinterher, wieder zurück auf die Pirateninsel Tortuga wo der Rum wie Wasser floss.

(nach dem nächsten Post kommt der Gute an^^)

Victoria saß in einer ziemlich verrauchten Bar. Gerade noch so sah sie den Krug voller Rum vor sich stehen. Ihren Namen hatte sie wohl eher ihrer Mutter als ihrem Vater zu verdanken. Ihr Vater war ein wohl eher unbekannter Pirat gewesen, der auf irgendeiner Schießerei gestorben war, was aber keinen so wirklich gekümmert hatte. Ihre Mutter war eine Frau eher guten Hauses. Dort konnte man es wohl auch nicht leisten, ein Kind von einem Piraten zu haben, weshalb ihr immer noch unklar war, wieso sie überhaupt geboren wurde. Ihre Mutter hatte sie wohl zu sehr geliebt, um sie bei sich aufzuziehen, Victoria fand allerdings einfach nur, dass ihre Mutter sich für sie schämte und zu feige gewesen war, sie zu behalten. Soe wuchs sie bei John auf, einem Freund ihres Vaters, doch was sollte der mit einem Kind. Die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte sie bei einer Zigeunerin und als sie zwölf war, fand John es wäre jetzt an der Zeit für sie, mit auf sein Schiff zu kommen, auch wenn es eher unbekannt und klein war. Black Rose hieß sein Schiff, zuletzt, obwohl er es immer wieder umbenannte, damit ja kein Seefahrer sie wiedererkennen könnte, denn sonst wäre es mit den Raubzügen auch vorbei. Vor einem Jahr schließlich starb John und ließ sie mit seiner Crew zurück. Sie hatte auch sein Schiff geerbt, aber ihr gefiel der Name, er erinnerte sie immer an ihn, wenn sie sonst keine Erinnerung an den ziemlich groben aber auch liebenswerten John hatte. Sie band sich gerade das Kopftuch um den Kopf, als im Eifer des Gefechts ein Mann auf ihren Tisch geschleudert wurde, worauf ihr Rum sich über sie ergoss. Wütend stand sie auf, lief quer über den Tisch, gab dem Mann eine Backpfeife, hoffte, dass es ihm eine Lehre sein würde, was man auch mkit nein beantworten konnte, ganz klar. Sie stieß die Tür auf und atmete sie Meeresluft ein, auch wenn sie hier mit vielerlei Gestank vermischt war. Sie mischte sich in die Menge von Betrunkenen Halunken.